Bengalkatzen spielen für ihr Leben gerne. Sie brauchen dafür nicht unbedingt Spielzeug, aber mit ein paar ausgewählten Stücken macht alles noch viel mehr Spaß.
Bengalkatzen: Spielzeug für die Schmusetiger
Bengalkatzen sind sehr menschenbezogen und sehr verspielt, die Begeisterung für das Spielen erhalten sie sich meist bis ins hohe Alter. Ihre Spiel- und Schmusezeiten fordern sie bei ihrem Halter auch ein, eine gelangweilte Bengalkatze macht dies häufig mit vielen Lautäußerungen oder durch das Herunterschubsen von Gegenständen deutlich. Am beliebtesten sind Spiele mit dem Halter, es gibt aber auch viele Möglichkeiten, wie sich die Katze selbst beschäftigen kann.
Interaktives Spiel
Jagdspiele sind für die meisten Katzen unwiderstehlich. Dazu eigenen sich Spielangeln oder -federn. Je mehr der Halter das Verhalten echter Beutetiere nachahmt, umso interessanter wird das Spielzeug. Anstatt die Angel also vor der Nase der Katze herumbaumeln zu lassen, lassen Sie das Spielzeug schnell von Deckung zu Deckung huschen und auch mal in einem Karton oder einer Spalte verschwinden. Einige Katzen mögen Geräusche wie Glöckchen in ihrem Spielzeug, andere finden dies irritierend. Hier hilft nur Ausprobieren.
Untereinander üben Katzen das Lauern und Anspringen, dies kann auch der Mensch imitieren. Verstecken Sie sich und lauern Sie Ihrer Katze auf, wenn sie vorbeikommt springen Sie aus Ihrem Versteck und verfolgen das Tier eine kurze Strecke. Dann ist die Katze dran, Ihnen aufzulauern. Natürlich sollte die Katze beim ersten Mal nicht unvorbereitet “attackiert” werden, probieren sie langsam aus, ob Ihre Katze das Spiel mag.
Spielzeuge mit Katzenminze oder Baldrian regen die meisten Katzen zum Spielen an. Sie reiben sich an den damit gefüllten Spielzeugen und können in einen Rauschzustand geraten. Diese Spielzeuge sollten daher nicht dauerhaft zur Verfügung stehen und nicht ohne den Halter gegeben werden. In extremen Fällen können die Tiere zu sabbern beginnen und sich sehr in den Rausch hineinsteigern. Die Spielzeuge sollten dann nur kurz oder gar nicht gegeben werden. Auch bei Katzen mir Vorerkrankungen ist Vorsicht angeraten. Andere Katzen interessieren sich dagegen überhaupt nicht für den Geruch.
Mit dem Laserpointer (s. auch Die Bengalkatze zieht ein – Zuhause vorbereiten) kann man die Katze durch die ganze Wohnung jagen, die meisten Tiere sind fasziniert von dem sich bewegenden Punkt. Achten Sie darauf, dass sich die Katze nicht überanstrengt und nicht frustriert wird, niemals darf man mit dem Laser Katze oder Mensch in die Augen leuchten. Man kann mit dem Laser die Katze auch zu vorher versteckten Leckerlis führen, um einen Jagderfolg zu simulieren.
Mit Trockenfutter oder kleinen Leckerlis kann man die Katze ihr Futter jagen lassen. Je nach Geschick und Gesundheitszustand der Katze können Sie die Brocken langsam rollen oder wild in die Luft werfen und von der Katze fangen lassen.
Beschäftigungsspiele
Um die Katze auch während der Abwesenheit Ihres Menschen oder wenn dieser anderes zu tun hat, zu beschäftigten, gibt es einige Möglichkeiten. Alles, was sich selbst bzw. nach dem Anstupsen bewegt, ist für Katzen faszinierend. Spielzeuge, die wie Stehaufmännchen aufgebaut sind, wackeln nach dem Anstupsen lange nach, gleiches gilt für Spielzeuge an Gummibändern, die an Kratzbäumen oder in Türrahmen aufgehängt werden.
Kugelbahnen, in denen Kugeln hin und her oder im Kreis bewegt werden können, sind bei vielen Katzen beliebt und sie können sich lange damit beschäftigen.
Mit Futterbällen lassen sich verfressene Katzen gut motivieren, beim Bewegen fallen Leckerlis bzw. Trockenfutter aus dem Ball. Nach einem ähnlichen Prinzip funktionieren Fummelbretter und Intelligenzspielzeuge. Hier muss sich die Katze ihr Futter erarbeiten und wird ausgelastet.
Wenn ein Spielzeug seinen Reiz verliert kann es helfen, dieses für einige Zeit nicht zu geben und nicht dauerhaft im Raum stehen zu lassen. So bleibt es etwas Besonderes, wenn der Mensch es aus dem Schrank holt. Wichtig: Achten Sie auf Sicherheit, wenn Sie das Spiel nicht beaufsichtigen können. Kleinteile oder Spielzeuge, an denen die Katzen hängen bleiben können, sollten nicht ohne Aufsicht gegeben werden.
Bengalkatzen-Spielzeug mit Wasser
Die meisten Bengalen lieben Wasser, einige mögen sogar Duschen. Ein tropfender Wasserhahn kann so zu einem tollen Spielzeug werden. Unter Aufsicht kann man eine mit Wasser gefüllte Wanne zum Planschen und Spielen zur Verfügung stellen. Schwimmende Spielzeuge können geangelt und Leckerlis mit einem Tauchgang vom Boden geholt werden. Am besten bietet man solche Wannen draußen oder auf unempfindlichem Boden an.
Bengalkatzen beim Spiel im Wasser:
https://www.youtube.com/watch?v=UApRd_JKLkE
Clickertraining
Die intelligenten Bengalen können gut Kunststücke lernen. Dabei darf niemals mit Druck oder Bestrafung, sondern nur mit positiver Verstärkung gearbeitet werden. Je nach Vorliebe der Katze können dies besondere Leckerlis, ein besonderes Spiel oder Zuneigung sein. Besonders eignet sich für Katzen das Clickertraining. Dabei wird die Katze zunächst auf das “Klick” des Clickers trainiert. Dieses signalisiert, dass die Katze alles richtig gemacht hat, darauf folgt die Belohnung. Für den Anfang eignen sich gut die folgenden Kunststücke, die dann weiter ausgebaut werden können:
- Berühren eines Gegenstandes mit der Nase (Target), damit kann man die Katze später führen
- Pfote geben
- Sitz
- Männchen machen
Ruhezeiten einhalten
Katzen sind nicht besonders ausdauernd. Sie sind Lauerjäger und Kurzstrecken-Sprinter, keine ausdauernden Läufer. Entsprechen sollten auch Spiele und Training eher kurz und dafür häufiger angeboten werden. Wilde und anstrengende Spiele sollten ca. 5 bis 10 Minuten dauern, ruhige Spiele dürfen auch etwas länger laufen. Dauern sie zu lange, wird die Katze das Interesse verlieren oder sich überanstrengen. Beim Clickertraining sollte man aufhören, so lange die Katze noch voll bei der Sache ist, so bleibt ihr Interesse erhalten.
Katzen können zwar aus dem Tiefschlaf hellwach werden, trotzdem sollte man schlafende Katzen in Ruhe lassen und das Spiel auf die natürlichen Aktivitätszeiten der Katze legen. Dies ist vor allem die Dämmerung, besonders Wohnungskatzen gewöhnen sich aber auch an die Zeiten ihrer Menschen.