Welches Futter ist für die Bengal-Katze geeignet? Es muss auf jeden Fall hochwertig sein und einen hohen Fleischanteil aufweisen. Was sonst unter dem Stichwort Bengal-Katze: Futter noch wichtig ist, erfahren Sie hier.
Wie alle Katzen brauchen auch Bengalkatzen eine artgerechte Ernährung mit viel Fleisch. Der gesamte Körper der Raubtiere ist auf das Erlegen, Kauen und Verdauen von frischen Beutetieren ausgelegt. Im Gegensatz zu Hunden und Wölfen fressen Katzen ihre Beute nur frisch und müssen ihre kleinen Beutetiere daher mehrfach täglich jagen. Sie sind es gewohnt, häufig kleine Portionen zu sich zu nehmen und sollten daher nie über einen längeren Zeitraum hungern. Ideal ist der ständige Zugang zu frischem Futter. Bei mehreren Tieren, die unterschiedliches Futter bekommen oder bei zu Übergewicht neigenden Katzen kann das Futter auch auf mehrere Portionen am Tag verteilt werden.
Ernährung als Grundlage für eine gesunde Katze
Menschen, die sich nur von Fast Food und Süßigkeiten ernähren, neigen zu Übergewicht und sind anfälliger für Krankheiten. Das gleiche gilt für Katzen. Trotzdem gibt es leider immer noch viele ungesunde Fertigfutter auf dem Markt, die zwar den Magen füllen, aber auf Dauer schädlich für die Katze sein können. Als Katzenhalter kommt man daher nicht darum herum, sich ein wenig schlau zu machen, um ein gutes Futter für seine Samtpfote zu finden. Denn Futter ist der Treibstoff für jegliche Aktivität, es liefert die Bausteine zum Wachstum, zur Bildung von Haaren und Krallen und unterstützt das Immunsystem.
Auf den ersten Blick erscheint die Fütterung von hochwertigem Futter deutlich teurer als minderwertiges Katzenfutter. Doch abgesehen davon, dass sich eine Investition in Wohlbefinden und Gesundheit immer lohnt, kann sie sich langfristig auch finanziell auszahlen. Gut ernährte Katzen neigen weniger zu Krankheiten, was sich vor allem im Alter bemerkbar macht. Durch die höhere Nährstoffdichte muss außerdem weniger gefüttert werden und der Output wird geringer.
Fast jeder kennt angeblich eine Katze, die nie geimpft, nur mit Brötchen und Milch ernährt wurde und in ihrem 20 Jahre andauernden Leben nie einen Tierarzt gesehen hat. Ja, Katzen sind zäh und stecken viel weg, sie sind ausgezeichnet darin, Wunden zu heilen und sich Schmerzen nicht anmerken zu lassen. Auch wenn es bestimmt solche Fälle gibt, werden viele so gehaltene und ernährte Katzen in ihrem Leben mehrfach unter Parasiten und Verletzungen gelitten haben oder sind im Alter an unentdeckten Nierenerkrankungen (s. auch Krankheiten und Erbkrankheiten) langsam gestorben. Nur weil es ein paar 100-jährige Raucher gibt wird Rauchen trotzdem nicht als unbedenklich angepriesen.
Fertigfutter für die Bengal-Katze
Vor dem Katzenfutter-Regal steht der Katzenhalter erst mal von einer Vielzahl an Tüten, Schalen, Dosen und riesigen Trockenfuttersäcken, alle mit dem Versprechen bedruckt, die Katze vollwertig, gesund und schmackhaft zu ernähren.
In Deutschland und der EU ist es gesetzlich geregelt, welche Anforderungen ein “Alleinfuttermittel” erfüllen muss. Da sich diese Vorgaben aber auf die reinen Analysewerte wie Eiweißanteil und Vitamine beziehen, ist dies allein leider kein Kriterium für eine ausgewogene Nahrung.
Der Halter muss also genauer auf die Zusammensetzung schauen. Die Inhaltsstoffe sind in absteigendem Mengenanteil aufgelistet, Fleisch muss immer an erster Stelle stehen. Getreide hat im Katzenfutter gar nichts verloren, dieses versteckt sich auch häufig in den “pflanzlichen Nebenerzeugnissen”. Diese unklare Angabe ist ebenso wie “tierische Nebenerzeugnisse” oft ein Hinweis auf mindere Qualität.
Das Fleisch sollte möglichst genau deklariert sein, zum Beispiel “Fleisch, Herz, Leber, Lunge vom Rind”. Gemüse kann in geringen Anteilen (maximal 10%) im Futter enthalten sein. Auf keinen Fall sollte Zucker im Futter enthalten sein, dieser verbirgt sich auch hinter Begriffen wie “Karamell” oder “Glucose”. Auch eine sehr hohe Fütterungsempfehlung kann ein Hinweis auf geringe Qualität sein.
Trockenfutter hat viele Vorteile für den Halter, aber leider wenig Vorteile für die Katze. Es ist leicht zu transportieren und zu lagern, einfach zu füttern und riecht weniger als Nassfutter. Eine alleinige Trockenfutter-Fütterung kann jedoch Übergewicht, Diabetes oder Nierenerkrankungen begünstigen. Katzen trinken eher wenig und beziehen ihre Flüssigkeit über die Nahrung. Wird diese entzogen nehmen sie häufig zu wenig Wasser zu sich.
Hochwertiges Trockenfutter kann als Ergänzung des Speiseplans oder als Leckerli eingesetzt werden. Man kann es gut in der Wohnung verstecken und die Katze damit beschäftigen oder durch die Luft werfen und von den Katzen fangen lassen. Auch wenn man mal eine Nacht nicht zu Hause ist und die Katze es verträgt ist Trockenfutter geeignet, da Nassfutter nach einigen Stunden zu riechen beginnt und der Katze nicht mehr schmeckt.
Bengal-Katze: Futter selbst gemacht
Der Vorteil von selbst gemachtem Futter ist die genaue Kenntnis aller Inhaltsstoffe. Die bekannteste Form des selbstgemachten Futters ist wohl das Barfen. BARF steht für “Bones and raw food” oder eingedeutscht “biologisch artgerechte Rohfütterung”. Dabei werden Fleisch, Innereien und Knochen roh gefüttert. Diese Ernährung orientiert sich an der natürlichen Ernährung der Katze, die aus komplett verspeisten Mäusen und anderen Kleintieren besteht.
Damit die Katze alle Nährstoffe bekommt, ist die Zusammensetzung des Futters sehr wichtig. Zur Berechnung der Rationen stehen viele Bücher, Tabellen und Online-Rechner zur Verfügung, man kann sich auch individuell bei Tierärzten oder Tierheilpraktikern mit entsprechender Zusatzausbildung die Ration für sein Tier zusammenstellen lassen. Wem das zu viel Arbeit oder Verantwortung ist, der kann bereits fertig zusammengestellte BARF-Rationen im Handel bekommen. Beim Umgang mit rohem Fleisch ist Hygiene wichtig, für die Lagerung ist ein Tiefkühlschrank erforderlich. Schweinefleisch darf niemals roh gefüttert werden, da es die Aujeszkysche Krankheit übertragen kann. Gekocht ist es für die Katze unbedenklich. Auch selbst gekochtes Futter muss genau berechnet werden, damit die Katze alle Nährstoffe und Vitamine bekommt.
Spezialfutter
Der Handel bietet eine Vielzahl von verschiedenen Futtermitteln, für junge und alte Katzen, für kastrierte Katzen, Freigänger oder Wohnungskatzen und sogar für bestimmte Rassen. Wenn die Zusammensetzung dieser Futtermittel stimmt (s. weiter oben) sind diese nicht schädlich, aber auch nicht erforderlich.
Bei manchen Krankheiten wie Nierenerkrankungen, Diabetes oder Struvitkristallen im Urin ist eine besondere Ernährung ein wichtiger Teil der Therapie. Diese Futtersorten sind zum Teil frei erhältlich oder werden vom Tierarzt verschrieben, sie sollten aber immer in Abstimmung mit dem Tierarzt gegeben werden. Auch Spezialfutter kann man selbst herstellen, die individuelle Zusammenstellung des Futters sollte dabei von einem Spezialisten ermittelt werden.