Bengalkatze impfen

Impfen leistet einen wichtigen Beitrag zur Gesundheit der Katze. Doch welche Katze benötigt welche Impfung? Dies ist vor allem abhängig vom Gesundheitszustand und der Haltungsform der Katze.

Welche Impfungen wirklich nötig sind, hängt von der Katze und deren Haltung ab
Welche Impfungen wirklich nötig sind, hängt von der Katze und deren Haltung ab (Fotos: s. Bildhinweise)

Für Freigänger und Ausstellungskatzen sind einige Impfungen empfehlenswert oder sogar verpflichtend, Wohnungskatzen sollten zumindest gegen Katzenschnupfen und Katzenseuche geimpft werden. Grundsätzlich sollten nur gesunde Tiere geimpft werden, bei chronisch kranken Tieren sollte gemeinsam mit dem Tierarzt über das passende Impfschema entschieden werden. Bei alten Katzen, die ihr gesamtes Leben regelmäßig geimpft wurden, kann häufig auf weitere Impfungen verzichtet werden. Denn auch wenn das Impfen in der Regel gut vertragen wird, belasten sie den Körper der Katze.

Impfen – die Grundimmunisierung

Um einen zuverlässigen Impfschutz zu erhalten, ist eine Grundimmunisierung erforderlich. In der Regel erfolgt diese bei Katzenwelpen ab einem Alter von acht bis neun Wochen. Es erfolgen zwei Impfungen im Abstand von vier Wochen. Durch den erneuten Kontakt des Körpers mit dem Impfstoff bildet der Körper eine effektive Abwehr aus, man spricht von einer belastbaren Immunität. So gilt auch bei Ausstellungen oder Auslandsreisen der Impfschutz erst nach erfolgter Grundimmunisierung.

Bei älteren Katzen, die noch nicht geimpft wurden oder deren Impfstatus unklar ist, erfolgt die Grundimmunisierung wie bei Katzenwelpen. Dies ist zum Beispiel bei Fundkatzen im Tierheim der Fall. Aber auch bei privat übernommenen Tieren, für die kein Impfausweis vorgelegt werden kann, ist eine Grundimmunisierung durchzuführen.

Bei regelmäßiger Auffrischung der Impfungen nach Angaben des Herstellers bleibt der Impfschutz gewährleistet. Wird der Zeitraum überschritten, bleibt bei den meisten Impfstoffen der Schutz trotzdem bestehen, insbesondere wenn das Tier schon über Jahre regelmäßig geimpft wurde. Bei Tieren, die auf Ausstellungen gehen oder ins Ausland reisen, können Überschreitungen der Impfintervalle allerdings zu Problemen führen, da der Impfschutz nicht sicher nachgewiesen werden kann. In dem Fall oder wenn die Herstellerangaben deutlich überschritten wurden, kann eine erneute Grundimmunisierung sinnvoll sein.

Die Grundimmunisierung erfolgt bereits nach einigen Wochen
Die Grundimmunisierung durch Impfen erfolgt bereits nach einigen Wochen

Welche Impfungen braucht meine Katze?

Standardmäßig wird bei Katzen gegen das Rhinotracheitis-, Calicivirus (Erreger des Katzenschnupfens) und das Parvovirus (Erreger der Katzenseuche) geimpft. Dieses erfolgt über eine Dreifachimpfung, den RCP-Impfstoff. Auch reine Wohnungskatzen sollten diese Impfung erhalten, da die Erreger auch über den Menschen in die Wohnung getragen werden können. Bei Freigängern, für Ausstellungskatzen oder wenn die Tiere mit auf Reisen gehen, können zusätzliche Impfungen sinnvoll sein.

Katzenseuche

Die Katzenseuche ist eine Magen-Darm-Erkrankung, die sich vor allem in heftigem Durchfall zeigt. Betroffene Tiere zeigen Schmerzen im Bauch und verweigern häufig die Nahrung, auch Erbrechen kann auftreten. Während bei erwachsenen Katzen meist nur leichtere Symptome auftreten, kann die Katzenseuche vor allem bei sehr jungen Tieren zum Tod führen. Man sollte sie daher unbedingt dagegen impfen.

Katzenschnupfen

Der Katzenschnupfen ist eine Erkrankung der oberen Luftwege, sie wird durch verschiedene Viren ausgelöst. Die Übertragung findet durch engen Kontakt wie Schmusen, Ablecken oder Niesen statt. Die Symptome gleichen den typischen Erkältungssymptomen beim Menschen: Fieber, Husten, Nasenausfluss und erschwerte Atmung. Auch Augenausfluss und -entzündungen können dazu kommen. Besonders bei jungen Tieren und Katzen, die hohem Stress ausgesetzt sind, können auch hohes Fieber, Durchfall und Apathie dazu kommen. Unbehandelt und bei schlechten Haltungsbedingungen kann Katzenschnupfen zum Tod des Tieres führen.

Katzenschnupfen kann chronisch werden und auch äußerlich gesunde Tiere können nach einer Infektion noch Viren ausscheiden und andere Katzen anstecken.

Leukose

Leukose wird durch Viren ausgelöst und mit dem Speichel übertragen. Welpen können sich über Muttermilch infizieren, meistens führt dies zu Fehlentwicklungen und/oder zum Tod der Welpen. Erwachsene Tiere infizieren sich weniger leicht. Bricht die Krankheit aber aus, führt sie meistens zum Tod des betroffenen Tieres.

Leukose greift das Immunsystem der Katze an, die Symptome sind daher meist nicht eindeutig. Apathie, Durchfall oder Verstopfung, häufiges Fieber, plötzlicher Gewichtsverlust oder blasse Schleimhäute können auf eine Leukose hinweisen. Der Virus ist über einen Bluttest nachweisbar.

Einmal infiziert bleibt die Katze Ausscheider des Virus, auch wenn die Infektion nicht ausbricht. Die Impfung ist vor allem für Mehrkatzenhaushalte und Freigänger empfehlenswert.

Tollwut

Da die Tollwut über direkten Kontakt mit Körperflüssigkeiten von infizierten Tieren übertragen wird (in der Regel durch einen Biss) ist eine Impfung bei reinen Wohnungskatzen nicht erforderlich.

Deutschland gilt als tollwutfrei, die Ansteckungsgefahr ist daher auch für nicht geimpfte Freigänger minimal. Die Tollwutfreiheit ist auch auf die umfangreich durchgeführten Impfungen bei Hunden und Katzen zurückzuführen, was trotzdem für eine Impfung sprechen kann. Liegt ein Verdacht auf Tollwut bei nicht geimpften Tieren vor, ist dies unverzüglich dem zuständigen Veterinäramt zu melden, und das Tier wird getötet.

Die Tollwut wird von Wildtieren wie beispielsweise dem Fuchs übertragen
Die Tollwut wird von Wildtieren wie beispielsweise dem Fuchs übertragen

Die Impfung sollte erst ab einem Alter von drei Monaten vorgenommen werden, verträglicher als Mehrfachimpfstoffe ist häufig eine Einzelimpfung. Je nach verwendetem Impfstoff ist eine Auffrischung alle ein bis drei Jahre erforderlich.

Bei Auslandsreisen ist die Tollwutimpfung Pflicht, einige Länder verlangen außerdem den Nachweis eines ausreichenden Impfschutzes über eine Blutuntersuchung. Auch bei Ausstellungen wird meist eine Tollwutimpfung verlangt.

Weitere Informationen zu Impfungen finden Sie beispielsweise auf der Seite der Katzenhilfe Münster.

FIP (Feline Infektiöse Peritonitis)

Viele Tiere sind Träger der FIP-auslösenden Coronaviren, ohne jemals Symptome zu zeigen. Erst wenn die Viren mutieren, was durch Stress oder schlechte Haltungsbedingungen passieren kann, bricht die tödliche Krankheit aus. Eine Impfung sollte nur erfolgen, wenn das Tier noch keinen Kontakt mit dem Coronavirus hatte, dies sollte vorab durch einen Bluttest geklärt werden. Ist dieser positiv auf Coronaviren, ist eine Impfung nicht sinnvoll. Die Wirksamkeit der FIP-Impfung ist schwer nachzuweisen und wird häufig kontrovers diskutiert.

Impfintervalle

Nach der Grundimmunisierung wird, je nach verwendetem Impfstoff, eine Auffrischung alle ein bis drei Jahre erforderlich. Die Dreifachimpfung wird in der Regel einmal jährlich verabreicht, bei Verwendung von Einzelimpfstoffen können in Absprache mit dem behandelnden Tierarzt teilweise längere Intervalle eingehalten werden. Durch Verlängerung der Impfintervalle können eventuelle Nebenwirkungen verringert werden.