Warum viel zahlen, wenn es auch günstig geht? Weil Rassekatzen nun mal ihren Preis haben, und man bei allzu günstigen Angeboten vorsichtig sein sollte. Tiere von zweifelhafter Herkunft sollte man auf keinen Fall kaufen.
Bengalkatze günstig kaufen
Bei Anschaffungskosten von 1.000 bis 1.500 Euro für ein Kitten vom Züchter ist die Verlockung groß, sich anderweitig nach einer Bengalkatze umzusehen. Angebote wie “Bengalkatze kaufen günstig” oder “Rassekatzen zum Spitzenpreis” finden sich in Zeitungen und Online-Verkaufsportalen. Auf den Fotos sind kleine Bengalkatzen in flauschigen Bettchen oder im wilden Spiel auf der Couch zu sehen. Auf den ersten Blick klingt das alles sehr ähnlich wie auf der Homepage des Züchters. Doch hier ist Vorsicht geboten. Werden Bengalkatzen sehr billig oder sogar kostenlos angeboten ist die Wahrscheinlichkeit groß, dass hier etwas nicht stimmt (s. auch Bengalkatzen in Not).
Privatkäufe – was gibt es zu beachten?
Auffallend günstige Preise sind häufig darin begründet, dass an Haltung, Impfungen, Entwurmungen und tierärztlicher Betreuung gespart wurde. Dies gilt es zu überprüfen. Die Kitten sollten einen Impfausweis besitzen und grundimmunisiert worden sein. Auch die Wurmkur kann anhand der Rechnung vom Tierarzt nachgewiesen werden.
Bei einem guten Züchter können sich Interessenten die Mutterkatze und die Haltungsbedingungen ansehen. Die Mutter sollte in einem guten gesundheitlichen Zustand sein und mit Anschluss an ihre Menschenfamilie gehalten werden. Auch die Kitten sollten gut ernährt sein, klare Augen und ein sauberes Fell haben. Sie sollten nicht ängstlich und dem Menschen gegenüber offen sein, dies sind Zeichen für eine ausreichende Sozialisierung.
Bietet ein Züchter viele verschiedene Rassen und viele Kitten an, sollten die Alarmglocken klingeln. Eine Haltung mit Familienanschluss und eine gute Sozialisierung kann bei einer großen Menge an Tieren nicht realisiert werden. Sollen die Kitten an einem neutralen Ort übergeben werden, ohne dass der Interessent sich die Haltung und die Elterntiere ansehen kann, ist ebenfalls dringend von einem Kauf abzuraten.
Folgende Checkliste hilft bei der Beurteilung, ob der Privatverkäufer vertrauenswürdig ist:
- Können Mutterkatze und Kitten besucht werden?
- Wirken die Tiere gesund und aufmerksam?
- Haben sie Familienanschluss?
- Ist das Umfeld sauber?
- Antwortet der Züchter bereitwillig auf Fragen?
- Erkundigt er sich nach den Haltungsbedingungen beim neuen Halter?
- Liegen Nachweise über Impfungen und Entwurmungen vor?
- Wirkt der Preis angemessen?
Können alle Fragen mit Ja beantwortet werden, bleibt für die endgültige Entscheidung nur noch das passende Bauchgefühl.
Mitleidskäufe von armen kranken Kitten führt leider dazu, dass das Geschäft mit den Billigwelpen ewig weitergeführt wird. Auf lange Sicht hilft gegen diese miesen Geschäfte nur, wenn die Züchter kein Geld mehr mit Welpen verdienen können und ihre Zucht aufgeben müssen.
WDR-Beitrag zu Betrug mit Bengalkatzen:
https://www.youtube.com/watch?v=FvoCayDwZi0
Bengalkatzen ohne Papiere oder Mischlinge
Unfälle sind immer möglich. Die Zuchtkatze oder noch nicht kastrierte Jungkatze entwischt oder ein besonders schlauer Kater findet im Liebesrausch seinen Weg ins Haus. Die daraus entstehenden Mischlinge zeigen vielleicht nicht alle typischen Merkmale der Bengalkatze, haben aber ihren ganz eigenen Reiz und sind deutlich günstiger.
Mischlinge haben aber ihren ganz eigenen Reiz
Auch Bengalkatzen ohne Papiere sind meist günstiger. Der Vorteil an Papieren besteht darin, dass der Stammbaum nachverfolgt werden kann, und die Elterntiere in der Regel auf die Freiheit von Erbkrankheiten getestet wurden. Der neue Besitzer kann sich also nur auf die Angaben des Züchters verlassen und muss diesem vertrauen können.
Ehemalige Zuchtkatzen
Verantwortungsvolle Züchter lassen ihre Katzen im Alter von ca. vier bis sechs Jahren nicht mehr werfen und lassen sie kastrieren. Auch Zuchtkater werden am Ende ihrer Zuchtzeit kastriert und gehen in den wohlverdienten Ruhestand. Diese Tiere werden von einigen Züchtern in gute Hände weitervermittelt und sind ebenfalls günstiger als Kitten mit Papieren. Der Vorteil bei diesen Tieren liegt darin, dass sie Papiere und gut ausgeprägte Rassemerkmale haben. Wer also auch ein älteres Tier aufnehmen würde kann hier fündig werden.
Warum ehmalige Zuchtkatzen abgegeben werden, erklärt stellvertretend für alle Rassekatzen ein Züchter von Burmakatzen auf seiner Homepage.