Rassemerkmale der Bengalkatze

Die auffälligsten Rassemerkmale der Bengalkatze sind ihr Fell mit den schwarzen Punkten und breiten Streifen, die an Leoparden erinnern. Die Eleganz der Wildkatze zeigt sich auch in den langen Beinen und dem muskulösen Körper.

Wie genau eine Bengalkatze aussehen sollte, ist in den Rassestandards der Dachorganisationen geregelt.

Bengalkatze mit ausgeprägter Fellzeichnung
Bengalkatze mit ausgeprägter Fellzeichnung (Bilder: s. Bildhinweise)

Wildes Erbe

Die Bengalkatze ist aus einer Kreuzung der Leopardkatze (Prionailurus bengalensis) und verschiedenen Hauskatzen, darunter Abessinier und Orientalen entstanden. Die Zucht wurde durch die Genetiker Jean Sudgen/Mill begründet, die Anerkennung der Rasse erfolgte 1986. Die Bengalkatze ist damit eine sehr junge Rasse.

Rassestandards

In Deutschland gibt es verschiedene Katzenvereine, die Ausstellungen und Bewertungen über die Rassemerkmale der Bengalkatze anbieten. Darüber stehen die Dachorganisationen wie CFA oder TICA.

Diese regeln die Rassestandards, also die charakteristischen Merkmale der Rasse, die das Zuchtziel darstellen. Darunter fallen Körperbau und -form, Fellbeschaffenheit und Farbe, Augenfarbe und weitere äußere Merkmale sowie bestimmte Verhaltensweisen.

Rassemerkmale der Bengalkatze

Die Bengalkatze ist eine bei den Dachorganisationen FIFé, TICA, WCF, GSSF und WACC anerkannte Rasse. Die Standards können Abweichungen, zum Beispiel in Bezug auf die Anerkennung der Farben, aufweisen, dies ist bei Ausstellungen zu berücksichtigen.

Allgemein ist das Rasseziel bei der Bengalkatze die Optik einer Wildkatze mit dem freundlichen Wesen einer domestizierten Katze. Es wird daher auch Wert darauf gelegt, dass die Tiere athletisch, neugierig und selbstbewusst erscheinen.

Der Kopf ist länger als breit und wirkt schmal, der Übergang zum Nacken ist fließend. Die Form soll eher an eine Wild- als an eine Hauskatze erinnern. Die kleinen, eher kurzen Ohren sind unten breit und oben gerundet. Sie sind leicht nach vorne geneigt, eine leichte Innenbehaarung wird akzeptiert.

Die Augen sind groß und beinah rund, sie stehen weit auseinander und sind leicht schräg gestellt. Gewünscht ist eine große Tiefe und Farbintensität. Die Farbe ist unabhängig von der Fellfarbe und variiert von Gelb/Gold über Grün bis zu Braun.

Gut zu erkennen: die Lidstriche an den nahezu runden Augen
Gut zu erkennen: die Lidstriche an den nahezu runden Augen

Kinn und Nase sind stark ausgeprägt, die Nase ist groß und breit mit einem leicht gepolsterten Nasenspiegel.
Die Schnauze ist voll und weist prominente Schnurrhaarkissen auf, die Wangenknochen sind hoch und ausgeprägt.
Im Profil geht die Stirn ohne Unterbrechung in den Nasenrücken über, der Nasenrücken ist beinah gerade und weist nur eine leichte konkave Kurve auf.

Der Nacken ist muskulös, lang und steht im Verhältnis zu Kopf und Körper.

Der Körper ist von einem langen Rumpf und langen Beinen geprägt, wobei die Hinterbeine etwas länger sind als die Vorderbeine. Die Pfoten sind groß, rundlich und weisen auffällige Knöchel auf. Der Knochenbau ist stämmig, die gesamte Katze ist eher groß und sehr muskulös, besonders die Kater.

Der Schwanz ist dick und mittellang, er läuft rund aus.

Das Fell ist kurz bis mittellang und von dichter Textur. Es liegt eng an den Körper an und soll sich weich und seidig anfühlen.

Es gibt zwei Fellmuster bei Bengalen, Spotted und Marbled. Spotted bezeichnet unregelmäßig und horizontal angeordnete Tupfen im Fell. Diese können unterschiedliche Größen und Formen, zum Beispiel rund, oval, pfeilförmig oder Rosetten, aufweisen. Marbled bezeichnet ein streifiges Muster, das wie eine Marmorierung aussehen soll. Das Muster soll willkürlich und im horizontalen Fluss angeordnet sein.

Der Körperbau der Bengalkatze ist kräftig, doch dabei schlank
Die Rassemerkmale der Bengalkatze zeigen sich in ihrem kräftigen und zugleich schlanken Körperbau

Die Abgrenzungen der Muster sollen in möglichst großem Kontrast zur Basisfarbe stehen und mit scharfen Kanten abgegrenzt sein. Kinnstreifen und Lidstriche sind erwünscht, der Bauch muss getupft sein. Mögliche Basisfarben sind Elfenbein bis Creme, Gelb, Gelbbraun, Lohfarben, Gold oder Orange, Bauch und Innenseite der Beine sind meist heller. Die Zeichnungen können schwarz, braun oder lohfarben sein (s. auch Bengalkatze – Aussehen).

Hinweise zu Zucht und Ausstellung

Ziel der Zucht für Ausstellungen ist eine möglichst große Annäherung an den Rassestandard, entsprechend werden die Elterntiere ausgewählt und verpaart. Je mehr erwünschte Rassemerkmale der Bengalkatze das Tier aufweist, umso höher fällt die Bewertung in Wettbewerben aus.

Verantwortungsvolle Züchter achten aber nicht nur auf das Äußere. Sie wählen die Elterntiere auch nach Gesundheit (Freiheit von Erbkrankheiten) und Charakter aus. Wenn Katze und Kater freundlich im Umgang mit Menschen und anderen Katzen sind, erleichtert dies den täglichen Umgang und die Verpaarung enorm, das Verletzungsrisiko wird geringer und auch die Kitten profitieren davon. Von ihrer Mutter lernen sie neben vielen anderen Dingen Vertrauen zum Menschen, eine wichtige Voraussetzung für die neuen Besitzer und ihr Verhalten auf Ausstellungen.