Meine Bengalkatze ist so schön, dass sie auf Katzenausstellungen Preise gewinnen könnte. Doch wie groß sind die Chancen wirklich? Nur Katzen, die den Voraussetzungen entsprechen, haben Aussicht auf Erfolg.
Wenn man eine Rassekatze besitzt, kommt man vielleicht auf die Idee, Katzenausstellungen mit ihr zu besuchen. Allerdings reicht “Schönheit” als Kriterium für die Teilnahme an diesen Ausstellungen nicht aus, denn hier werden ganz gezielt die Rassemerkmale geprüft, Abweichungen davon führen zum Abzug von Punkten. Dabei und rund um den Ablauf einer solchen Ausstellung gibt es einiges zu beachten.
Voraussetzungen für Katzenausstellungen
Wer einfach mal mit seiner Katze eine Ausstellung besuchen oder testen möchte, ob das Tier mit der Situation zurechtkommt, kann es außer Konkurrenz zeigen. In dem Fall erfolgt keine Bewertung und man kann auch keinen Preis gewinnen. Bei dieser Gelegenheit bekommt man außer einem ersten Eindruck auch Kontakte zu anderen Züchtern und eine Idee, wie die eigene Katze wohl abschneiden könnte. Die Katze muss gesund, geimpft und stressresistent sein.
Zum Nachweis der Gesundheit benötigt die Katze einen Impfausweis, in dem die Impfungen gegen Tollwut, Katzenschnupfen und Katzenseuche nachgewiesen werden (s. auch Bengalkatze impfen). Auf den Ausstellungen selbst untersuchen Tierärzte die Katzen nochmal auf sichtbare Krankheiten, Verletzungen sowie Parasiten.
Ein entspanntes Tier ist Voraussetzung für eine gute Ausstellung
Ein entspanntes Tier ist Voraussetzung für eine gute Ausstellung. Für ängstliche Katzen kann eine schlecht geplante Ausstellung zu großem Stress führen. Katzen mit ruhigem, offenem Wesen eignen sich besser für Ausstellungen. Sie sollten am besten bereits vom Welpenalter an darauf vorbereitet werden, angefasst zu werden und sich in der Transportbox zu entspannen. In der Ausstellungshalle hat sie im Ausstellungskäfig kaum Rückzugsmöglichkeiten, wird von fremden Menschen begutachtet und von den Richtern angefasst. Die Geräusche und Gerüche fremder Katzen und vieler Menschen können verstörend sein, vor allem, wenn die Katze nicht daran gewöhnt wurde.
Im Stammbaum ist dargestellt, von welchen Elterntieren die eigene Bengalkatze abstammt. Er dient als Nachweis der Reinrassigkeit und ist Voraussetzung für die Teilnahme an Katzenausstellungen, wenn die Katze nicht außer Konkurrenz gezeigt wird. Nur mit Stammbaum erfolgt eine Bewertung und ggf. eine Prämierung. Eine Ausnahme ist die sogenannte Novizenklasse. In dieser Klasse wird zunächst durch Richter die Rasse und Farbe zugeordnet und anschließend gerichtet. Mit den dabei erhaltenen Unterlagen kann die Eintragung der Katze in ein Zuchtbuch erfolgen. Für Bengalen ist die Novizenklasse aber meist geschlossen.
Die Katze darf keine gemäß Rassestandard (s. auch Rassemerkmale der Bengalkatze) definierten “schweren Fehler” aufweisen. Diese sind bei der Bengalkatze laut Fédération Internationale Féline (FiFe):
- Bauch ist nicht getupft
- Nicht alle Fußballen sind in derselben Farbe gefärbt
- Farbe entspricht nicht der Beschreibung der Farbvarietät
- Schwanz entspricht nicht der Beschreibung der Farbvarietät
Leichte Fehler sind kein Ausschlusskriterium, führen aber zu Punktabzug. Dazu zählen zum Beispiel eine orientalische Kopfform oder ein Tigermuster.
Es werden immer mehrere Bereiche bewertet, je ausgeprägter dieser Bereich dem Rassestandard entspricht, umso besser ist die Bewertung. Folgende Kriterien werden dabei betrachtet:
- Allgemeine Form von Nase, Schnauze, Gebiss, Stirn und Kinn
- Form und Platzierung der Ohren und des Halses
- Form, Platzierung und Farbe der Augen
- Größe, Körperbau
- Form der Beine und Pfoten
- Form und Länge des Schwanzes
- Struktur und Farbe des Fells
- Zeichnung und Kontrast des Fells
Der Ablauf von Katzenausstellungen
Am Anfang steht die Auswahl der Ausstellung. Da viele Vereine ihre eigenen Ausstellungen veranstalten, kann diese Suche zu Beginn etwas schwierig sein. Dabei helfen deutschlandweite Veranstaltungskalender. Noch besser ist der Kontakt zu einem erfahrenen Züchter aus der Region, dieser kann auch sofort Empfehlungen für das eigene Tier geben. Je weiter der Veranstaltungsort entfernt ist, umso mehr Aufwand ist die Reise und umso stressiger ist dies für die Katze.
Videoimpression einer Ausstellung u. a. mit Bengalkatzen:
https://www.youtube.com/watch?v=Kep_rMeUmIU
Steht die Ausstellung fest, sind die entsprechenden Regularien zu prüfen. Hier ist geregelt, ob die eigene Katze für die Ausstellung zugelassen werden kann und in welcher Klasse sie antreten kann. Hier steht auch, welche Papiere für die Katze erforderlich sind und was eventuell noch für die Ausstellung benötigt wird.
Der nächste Schritt ist die Anmeldung. Dafür werden eine Startgebühr sowie eine Mietgebühr für den Ausstellungskäfig fällig.
Um Stress für Mensch und Tier zu verringern, sollte die Reise so entspannt wie möglich verlaufen. Dazu gehören eine gute Planung, vorausschauendes Packen und das Einplanen von ausreichend Zeit für die Anfahrt.
Noch mehr Informationen auf katzenveranstaltungen.de.