Bengalkatze – Aussehen: Wenn man das Gefühl hat, dass eine Wildkatze durch den Garten streift und der Rhododendron zum Dschungel wird, dann ist wahrscheinlich eine Bengalkatze eingezogen. Durch Einkreuzung der Leopardkatze haben diese Tiere nicht nur das auffällige Fell erhalten, sondern auch ihre anmutigen Bewegungen, ihre großen Augen und den kräftigen Körper.
Bengalkatze – Aussehen: der Körperbau
Die Bengalkatze ist etwas größer als eine Hauskatze, dazu trägt vor allem ihr kräftiger Körper mit den langen Beinen bei. Die Hinterbeine sind etwas länger als die Schulter, was ihr eine große Sprungkraft verleiht. Sie ist athletisch und gut proportioniert, der Rücken ist lang und leicht nach oben geschwungen. Bengalen sind stark bemuskelt und haben starke Knochen, vor allem Kater wirken dadurch wie Leistungssportler.
Katzen erreichen ein Gewicht von ca. vier Kilogramm, Kater können fünf bis sieben Kilogramm erreichen. Der Schwanz ist kurz und dick, der Kopf ist verhältnismäßig klein, keilförmig und ausdrucksstark.
Fellbeschaffenheit
Das Fell ist kurz und dicht, dabei aber fein und weich ohne Unterfell. Dadurch fühlt es sich an wie Seide und schimmert im Licht wie Glitzer. Die Kitten durchlaufen im Alter zwischen fünf und acht Wochen eine “Fuzzyphase”, in der das Fell eher absteht und die Zeichnung verschwommen wirkt. Die Farbe ist in dieser Phase gräulich und unauffällig, was bei wilden Katzen zur Tarnung der Jungtiere beiträgt. Nach ca. einem halben Jahr ist die Fellentwicklung abgeschlossen, Grundfarbe und Zeichnung erreichen ihr endgültiges Aussehen.
Die langhaarige Variante wird als Cashmere Bengale oder Pardino bezeichnet. Die Rassestandards (s. auch Rassemerkmale der Bengalkatze) entsprechen bis auf die Felllänge dem Standard für normale Bengalen. Das lange Fell kann auch bei kurzhaarigen Eltern auftreten und durch gezielte Verpaarung langhaariger Tiere gezüchtet werden.
Bengalkatze – Aussehen: Farben und Zeichnungen
Wie ihre wilden Vorfahren weist die Bengalkatze nur zwei Zeichnungen auf. Die getupfte Bengal, auch als Spotted Tabby bezeichnet, weist ein willkürliches Tupfenmuster auf. Dieses sollte horizontal ausgerichtet sein, da vertikale Ausrichtungen bei Wildkatzen nicht vorkommen.
Die Größe der Tupfen kann sehr unterschiedlich ausfallen, neben runden und ovalen Tupfen sind auch Rosettenmuster möglich. Wichtig ist eine klare Abgrenzung der Zeichnung. Die Tupfung von Schwanz und Beinen ist erwünscht, aber gemäß Standard keine Voraussetzung.
Als Marbled Tabby (genetisch blotched) wird die marmorierte Bengalkatze bezeichnet. Charakteristisch für Blotched Tabby ist ein großer Fleck auf den Flanken, der von Streifen eingekreist und auch Bulls Eye genannt wird. Diese klassische Verteilung der Streifen ist bei den Bengalen unerwünscht. Vielmehr soll die Musterung möglichst einzigartig sein und wie eine Marmorierung wirken, auch vertikale Streifen sind unerwünscht.
Die Bengalkatze weist eine Vielzahl an Farben auf, wobei nicht alle möglichen Farben anerkannt sind. Die TICA erkennt die folgend dargestellten Farben an:
Brown Tabby
Hier sind alle Brauntöne erlaubt, die Variationen umfassen Hellgelb, Gelb, Gold, Beige, Lohfarben, verschiedene Brauntöne sowie Orange-Rot. Die Farbe der möglichen Zeichnungen reichen von Schwarz über Braun bis zu Orange-Rötlich. Je kontrastreicher der Unterschied von Grundfarbe und Zeichnung ist, desto besser. Eine Bauchzeichnung ist erforderlich.
Alle Augenfarben außer Blau sind erlaubt, erwünscht sind außerdem eine Umrandung der Augen und eine deutliche Gesichtszeichnung. Augen, Lippen und Nase sollten umrandet und ein Kinnstreifen auf den Wangenknochen erkennbar sein.
Die Unterseite soll eine helle Grundfarbe (creme oder weiß) aufweisen, die Schwanzspitze muss schwarz sein. Die Pfotenballen können schwarz oder rosa sein.
Bengalkatzen in Gold und Weiß im Video:
https://www.youtube.com/watch?v=EVotLN15zfo
Seal Lynx Point Tabby
Bei dieser Farbe sind die Grundfarben Weiß, Elfenbein und Cremefarben, die Zeichnung reicht von Brauntönen bis zu Grautönen. Die Augen sollten ein möglichst intensives Blau aufweisen, Brillenränder, Schnurrhaarkissen und Kinn sollen möglichst heller als die Grundfarbe sein. Schwanzspitze und Fußballen müssen bei dieser Farbe schwarz sein.
Seal Mink Point Tabby
Die Farben ähneln der Seal Lynx Point Tabby, die Zeichnung ist im Verhältnis zur Grundfarbe aber dunkler. Die Augen sind hellblau bis grünlich, Schwanzspitze und Fußballen müssen schwarz sein.
Seal Sepia Tabby
Diese Variante wurde durch eine Einkreuzung von Burmesen erreicht und ist noch dunkler als die Seal Mink Point Tabby. Die Grundfarbe ist elfenbein, creme oder hellbraun, die Muster in Braun bis Tiefbraun sollten deutlich abgegrenzt sein. Auch hier sind hellere Brillenränder, Schnurrhaarkissen und Kinn erwünscht, Schwanzspitze und Fußballen sind schwarz. Die Augen sollten goldfarben und intensiv sein, erlaubt sind auch Goldgrün und Goldbraun.
Die Farben Seal Lynx Point, Sea Mink Point und Seal Sepia bezeichnet man als Snow-Variationen oder Schneebengalen. Für alle 3 Varianten sind auch Kombinationen mit Silber möglich.
Black Silver Tabby
Bei dieser Farbe sind alle Variationen von Silbertönen erlaubt, die Zeichnung reicht von Hellgrau bis Schwarz und muss sich auch auf den Bauch erstrecken. Alle Augenfarben außer Blau sind erlaubt, neben Sschwarz und Rosa dürfen die Pfotenballen auch rosa/schwarz gesprenkelt sein. Die Schwanzspitze ist schwarz.
Black Smoke
Bei dieser Farbe sind die Haarwurzeln weiß/silbrig und das obere Fell schwarz. Von außen erscheinen die Tiere schwarz, nur Bauch und Schwanzunterseite und die Augenumrandung können heller sein. Schwanzspitze, Pfotenballen und Nasenspiegel müssen schwarz sein.
Farben und Zeichnungen in der Zucht beeinflussen
Die Zeichnung Tabby bezeichnet ein Streifenmuster und wird in vier Kategorien eingeteilt: Getigert (Mackerel), Gestromt (Bloched), Getupft (Spotted) und Agouti (Ticked).
Bei den Bengalen kommen nur die Muster Spotted und Marbled vor, wobei das Muster Marbled genetisch gesehen ein Blotched Tabby ist. Anhand der Kenntnis der Genetik der Elterntiere kann der Züchter Farben und Zeichnungen des Wurfes berechnen und so beeinflussen (mehr Informationen zu möglichen Farben und Fellzeichnungen hier). So können zum Beispiel zwei Elternteile, die eine Marbled-Zeichnung aufweisen, keine Kitten mit Spotted-Zeichnung bekommen. Umgekehrt können jedoch Kitten mit Marbled-Zeichnung bei zwei Eltern mit Spotted-Zeichnung auftreten, wenn die Eltern das entsprechende Gen tragen. Hier wird deutlich, wie wichtig für eine gezielte Zucht die Kenntnis der Elterntiere und ihrer Vorfahren ist.