Bengalkatzen sind besonders aufgeweckte Katzen mit einem starken Charakter, die viel Beschäftigung brauchen und sie auch einfordern. Ihre Besitzer sollten sich deshalb entsprechend viel Zeit für ihr Haustier nehmen können.
Die Bengalkatze mit dem ausgeprägten Charakter wird ebenso Leopardkatze genannt. Die wilde Variante kommt vor allem in Süd- und in Ostasien vor. Seit dem Jahr 2002 wird sie jedoch in der IUCN, der sogenannten “Roten Liste gefährdeter Arten der Weltnaturschutzunion” geführt. In einem Teilbereich ihres Verbreitungssektors ist sie durch Jagd und Habitatverlust bedroht. Aus der Kreuzung mit der klassischen Hauskatze entwickelten sich die Leopardette (Bengalkatze). In wilder Form ist so groß wie unsere Hauskatze, doch mit längeren Gliedmaßen und einer deutlich schlankeren Statur. Die Größe könnte also zwischen 40 bis 70 Zentimetern liegen und das Gewicht von 800 bis 7000 Gramm betragen.
Den Namen Leopardkatze bekam sie wegen ihrer charakteristischen Fellzeichnung mit den verschieden großen schwarzen Flecken auf grauer beziehungsweise gelbbrauner Grundfarbe. Je nach Lebensraum und Verbreitungsgebiet sind Unterschiede in der Körpergröße, Fellzeichnung, Gewicht und der Fellfarbe zu beobachten. Wilde Bengalkatzen sind in der Natur vorrangig auf Höhenlagen in Waldgebieten bis zu 3300 Metern anzutreffen.
Der Charakter der aktiven Bengalkatze
Die Bengalkatze ist ein besonders guter Kletterer, der gerne einmal seine Kletterkünste unter Beweis stellt. Auch in ihrem Aussehen erinnert sie an eine Wildkatze, die muskulär wirkt und doch zierlicher Statur ist. Die Bengalkatze hat eine lebendige Seele und braucht ein hohes Maß an Beschäftigung und Bewegung. Sie ist furchtlos, kommunikativ und freundlich. Als direkter Nachfahre einer wilden Katzenrasse benötigt sie viel Platz und einen großen Freiraum.
Daher ist es eher ungünstig für sie, wenn sie in einer kleinen Wohnung in der Stadt gehalten wird (s. auch Bengalkatze: Wohnungshaltung oder Freigang?). Aufgrund ihres regen Temperamentes ist ein Umgang mit sehr kleinen Kindern nicht günstig. Der Schlaf-Wach-Rhythmus einer Bengalkatze wird nachtaktive Tendenzen aufweisen, sodass es in der Nacht öfter einmal etwas lauter werden könnte. Sollten Sie einen leichten Schlaf haben, ist die Anschaffung der Katze genau zu überlegen.
Video-Impressionen vom Temperament einer Bengalkatze:
https://www.youtube.com/watch?v=RAWHHLgnC7A
Weiterhin ist gut zu wissen, dass die Bengalkatze eher ein Einzelgänger ist. Wenn schon einige Katzen im Haushalt leben oder später die eine oder andere Katze mit in die Lebensgemeinschaft aufgenommen werden soll, ist ein Kampf um das Revier in Ihrer Wohnung eine sehr wahrscheinliche Möglichkeit. Darüber hinaus ist es für viele bestimmt eine Überraschung, dass Bengalkatzen nicht wasserscheu sind, sondern im Gegenteil gute Schwimmer ausmachen. Unterm Strich gehört die Bengalkatze trotz Schönheit nicht unbedingt zu den bequemsten Katzenrassen. Ihre Haltung bedingt einigen Besonderheiten und ist unerfahrenen Katzenbesitzern erst einmal nur nach intensiver Beschäftigung mit den Bedürfnissen jener Rasse empfehlenswert.
Die Bengalkatze und Revierkämpfe
Das Revierverhalten einer Bengalkatze wird sich von anderen Katzen kaum unterscheiden. Ganz im Gegenteil, ist zu vermuten, dass bei jener Rasse ein sehr ausgeprägtes Revierverhalten vorhanden ist. Dies spielt zunächst einmal hauptsächlich bei einem Kater eine Rolle.
Eine Kastration sollte in Erwägung gezogen werden, wenn Sie ihm jenes Verhalten abgewöhnen wollen. Ein Kater, der sich frei bewegen kann, dehnt sein Territorium stets weiter aus. Er markiert sein Revier und zeigt anderen freilaufenden Kater die Grenzen. Es wird zu Revierkämpfen kommen, die unter Umständen blutig ausgehen. Es muss damit gerechnet werden, dass ein Kater, der in der Wohnung lebt, ofter seinen Urin versprühen wird. Mit jenen Aktionen macht er seine Revieransprüche deutlich.
Eine Kastration ist jedoch kein allgemeingültiges Allheilmittel, denn einige Kater markieren ebenso noch nach dem operativen Eingriff. Eine weitere Reviermarkierung, die männliche sowie weibliche Katzen durchführen, ist das Reiben mit dem Kopf an Menschen und Gegenständen. Zum Glück ist jene Methode trocken und geruchslos. Die Duftmarken stören nur revierfremde Katzen.
Charakter mit unverkennbarem Jagdtrieb
Aufgrund dessen, dass die Bengalkatze nah an ihren wilden Vorfahren dran ist, besteht ein starkes Jagdverhalten. Die Nahrung in freier Wildbahn sind Nagetiere, kleine Reptilien und Amphibien sowie Vögel und Fisch und Schalentiere. Das heißt, dass Mäuse, Insekten sowie Ihr kleines Kaninchen, Meerschweinchen und Hamster in der Wohnung vor dem Nagetier-und Insektenjäger nicht sicher sind, wenn Sie diese frei rumlaufen lassen.
Viel Spiel und Bewegung
Die Bengalkatze wird für jede Spielminute, die man ihr widmet, dankbar sein. Sie liebt es, beschäftigt zu werden. Sie braucht viel Platz um zu toben, zu klettern, zu spielen und um ihre Seele baumeln zu lassen. Am liebsten wäre es ihr, wenn die ganze Wohnung ihr Fitness-Parcours wäre, wo sie sich nach Lust und Liebe austoben kann.
Sie braucht große, stabile Kratzbäume, hohe Aussichtsplattformen und optimaler Weise Freigang. Ansonsten ist ein gut gesicherter Balkon für sie unverzichtbar. Die sportliche Vierbeinerin freut sich über eine katzentaugliche Wohnung, wo beim Klettern auf den Regalen nicht gleich die neue Vase herunterfällt. Die Neugier dieser Katze ist groß und ein ordentlicher Haushalt, in dem überhaubt nichts zu Bruch gehen darf, ist nicht das Richtige für Sie.
Intelligente Spiele bevorzugt
Die temperamentvolle Katze liebt die Abwechslung, bei der ihre Intelligenz gefragt ist. Fummelbretter, Intelligenzspielzeug und Apportierspiele machen ihr einen riesen Spaß und stellen sicher, dass sie zufrieden und ausgeglichen ist. Sie ist eine lebenslustige Springerin und mag Spiele, in denen sie was aus der Luft auffangen muss. Sie ist die geeignete Katze dafür, um Kunststücke zu lernen.